VIRTUALFLUSS ist eine Plattform mit drei Funktionen:
Ausblicke aus einem verfinsterten Raum
The Cure of Melancholy, der eher vernachlässigte zweite Band der großen Renaissanceabhandlung
über seelische Umnachtung - Burtons Anatomy of Melancholy, 1621- gilt nicht der Dunkelheit, sondern dem Blick hinaus.
„I write of melancholy to avoid melancholy“, schreibt Burton. Aus den Tiefen seiner eigenen Erkrankung
schweifen seine Gedanken über die Musik der Sphären, die Magie der Steine, des Wassers, das Halluzinieren, die Heilsäfte,
wohltuende Gerüche, die Freuden der Natur, des Schlafes, der Neugierde, über Zauber und Naturgeister wie über die
unbeantworteten Fragen der aufkeimenden Wissenschaft. Gedankenfragmente aus diesem Werk dienen als
gesprochene Glossen zu einem erweiterten ‘Streichquartett’: ein Dialog mit dem ‚alter ego‘ des Schriftstellers
– verkörpert durch eine Singstimme – die melancolia lacrymosa – die ihn begleitet, tröstet, zustimmt,
widerspricht.
Die Performance bildet den Fokus eines multimedialen Projekts
The Cure of melancholy: Ausblicke aus einem verfinsterten Raum, (Kuratorin: Christine Janicek),
das im
Kunstraum Nestroyhof vom 3. – 27. Mai 2021
stattfindet. Die Ausstellung besteht aus Werken aus den Bereichen Grafik, Bildhauerei, Raumkunst, Objets trouvés,
Aquarell und Malerei von Verena Crow, Gottfried Hundsbichler und Annelies Oberdanner. Die
gesprochenen und gesungenen Worte des Stücks werden auch in die Ausstellung eingebaut, sowohl
optisch durch Projektionen als auch akustisch durch gesprochene Textfragmente, die in eine
Klanginstallation integriert werden.
Diese Soundscape wird durch Klangquellen ausgelöst, welche flüchtige Audioevents unvorhersehbar aus verschiedenen
Orten des Raumes nach dem Zufallsprinzip erklingen und zerstäuben lassen: Gegensatzpaare, widersprüchliche
Stimmungen, natürlich, artifiziell, das Bedrohliche der inneren Erstarrung sowie der Trost einer lichten Außenwelt.
Die Musikperformance bündelt die verschiedenen optischen, textlichen und klanglichen Bezugspunkte des
Projekts: Aus einem ‚Streichquartett‘ wird multi-mediales Musiktheater.
Eine live Aufführung kam coronabedingt nicht zustande. Das Video ist hier abrufbar.
... sich in Raum
und Zeit erzählen
Ein Projekt von Doris Ingrisch / Andrea Sodomka mit Florian Tanzer...Gespräche über Haltungen, Lebenswege, künstlerische Konzepte ... im Dazwischen
ist ein künstlerisch-wissenschaftliches Projekt des Instituts für Kulturmanagement und Gender Studies der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Mit
diesem Online-Projekt wird die neue Platt-form VIRTUALFLUSS eröffnet. In Form einer Online-Installation mit wöchentlichen Updates
präsentiert WEGE:
Gespräche über Haltungen, Vorgehensweisen, Lebenswege, künstlerische Konzepte... im Dazwischen. Das Interdisziplinäre hinterfragen, mit
Menschen, deren Wege und Erfolge sich in Zwischenräumen befinden. Wie erzählen sich Menschen in Dazwischen? In diesem Teil des Projekts
steht das Erzählen – das Sich Erzählen, Wege Erzählen, Lebenswege Erzählen, das Vom Eigenen Werden und Sein Erzählen in Wechselwirkung
damit, wie sich ihr Erzählen erzählen lässt – im Fokus.